jeudi 18 décembre 2008

Hau ab, du Blödman



Le Courrier International me fait découvrir un article (de date inconnue : la date mentionnée en haut doit être fictive car il cite des événements plus récents) par Ullrich Fichtner, correspondant de Der Spiegel en France, Frankreichs "Hyper-Präsident" lässt die Demokratie verkümmern (l'Hyper-président atrophie la démocratie), et il est dramatique, disant que l'Etat de droit est en danger dans notre pays :

Es geht im heutigen Frankreich tatsächlich wieder um solch grundlegende historische Errungenschaften wie die Gewaltenteilung, wie die Pressefreiheit, wie den Schutz von Minderheiten. (...)


Un exemple parlant (qui m'apprend comment on dit "casse-toi, pauvre con" en allemand) :

Der Demonstrant Hervé Eon wird, weil er am Rande eines Sarkozy-Besuchs in der Provinz ein Schild mit dem Spruch "Hau ab, du Blödmann" um den Hals trug, vor Gericht gestellt und wegen "Beleidigung des Staatsoberhaupts" verurteilt. "Hau ab, du Blödmann" hatte Sarkozy selbst zu einem Bürger gesagt, der ihm den Handschlag verweigert hatte.

Das Land ist jetzt Gegenstand von Berichten, die teils aus dem Südamerika der siebziger Jahre stammen könnten.(...) Es geht etwas vor in Frankreich, und es ist durchaus beunruhigend.


Ok, l'Amérique du Sud des années 70, il exagère. Sarkozy ne détruira notre pays et sa culture que pendant dix ans, je pense, et il laissera la place après, j'imagine (même si Baby Sarko essayera un jour de lui succéder). C'est plus Bush (en un peu plus doué) que Pinochet.

Wäre nun Sarkozy wenigstens der Macher, für den er sich ausgibt, der Meister des Gemeinwohls, so könnte man derlei Erwägungen kleinspielen. Aber die Schieflage des Systems wird noch dadurch verschärft, dass der Präsident bei Amtsübernahme alles vergessen zu haben scheint, was er den sozial Schwachen versprach, während er sich strikt an alle Zusagen hält, die er den sozial Stärksten machte. Sarkozy hat sich, und daran zweifelt in Frankreich niemand mehr, vom Grundsatz der Gleichbehandlung aller Bürger verabschiedet. Er ist nicht der "Präsident aller Franzosen", sondern gleicht mehr dem Chef eines Clans, der sich endlich zu den ganz großen Fleischtöpfen vorgearbeitet hat.


Et enfin, le coup de grâce, avec même un passage Godwinien que je pensais réservé à un germanophobe : il est en train de détruire le pays et de nous conduire à la dictature :

An Frankreich reißen die Kräfte der Desintegration schärfer als anderswo, denn seine Gesellschaft ist ein buntes Gemisch aus Ethnien, Religionen und erfrischend freigeistigen Bürgern, aber es bröckelt der Kitt, der sie alle zusammenhält.

Dieser Prozess hat nicht mit Sarkozy begonnen, aber der Präsident hat auch nichts unternommen, um ihn zu dämpfen, zu beruhigen, womöglich neu Verbindendes zu finden, im Gegenteil: Mit seiner Linie "Spalten statt Versöhnen" unterminiert er noch weiter den Zusammenhalt der Nation. Und ihre aktuelle Entwicklung taugt zum Lehrstück dafür, dass Demokratie und Rechtsstaat nicht einfach selbstverständlich sind, sondern tagtäglich erworben, erstritten, erarbeitet und mit Sinn, mit Wollen, mit Tugend gefüllt werden müssen.

Deutschland hat diese Lektion so bitter wie kaum ein Land gelernt. Frankreich, meist auf der Sonnenseite der Geschichte, muss gerade höllisch aufpassen, sie nicht zu vergessen.


Oui, Badinguet a bien quelque chose de "crépusculaire" et il faut parfois un regard extérieur pour s'en étonner. [Je plaisante : les articles anglo-saxons sont au contraire généralement enthousiastes.]

L'index du site de Der Spiegel est curieux, j'y ai tapé le nom du Omnipräsident et j'ai eu comme réponse l'énigmatique expression "Die Erotik der Macht" (Erotique du Pouvoir).

D'après le Canard, Sarkozy embaucherait Bruno Le Maire comme sous-ministre aux affaires européennes (après avoir humilié le renégat efficace Jouyet) pour irriter de Villepin et parce qu'il est l'un des rares à parler allemand (l'Omniprésident ne parlant d'ailleurs aucune langue, ce qui explique son américanophilie délirante - Chirac, lui, parlait bien anglais, ce qui expliquait peut-être qu'il ne se laissât pas aussi facilement fasciner par Bush).

1 commentaire:

Anonyme a dit…

Article publié dans le pénultième numéro du Spiegel (paru le 8/12). Et oui, j'ai aussi trouvé ça frappant d'excessivité, même si j'ai bien aimé ce passage :

"Was im Wahlkampf noch befreiend wirkte, wird nun beklemmend, denn der Präsident räumt nicht nur mit den schlechten, sondern auch mit den besten Traditionen Frankreichs auf."